SEPA-Laufzeiten

Alles wird besser?

HJK

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SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 13:45 Uhr  ·  #128888
Nachdem die SPARDA-Bank Südwest mitteilte, "Aufgrund gesetzlicher Vorgaben" am 15.11.16 das iTAN-Verfahren abzuschalten, habe ich mich über den Wechsel zu smartTAN optic informiert. Nur dieses Verfahren kommt für mich in Frage! Bei der Aktivierung des Verfahrens wird angeboten einen TAN-Generator im SPARDA-Shop zu bestellen.

Und dabei habe ich diese "WARN"Meldung enddeckt:



Fundstelle:
Geschätzte Lieferzeit bei Verwendung von SEPA

Da scheinen ja wohl die Zeiten vorbei, in denen ich für meine schnellen Überweisungen gelobt wurde :'(
Einer fragte sogar, "Hast Du eine eigene Bank?"

Ich hatte schon öfter in letzter Zeit den Eindruck, dass sich hier etwas negativ entwickelt hat.
Da ich das nicht seriös messen kann, schob ich es auf das Konto "Bauchgefühl".

Gibt es hier belegbare Werte?

Grüße

Jürgen

infoman

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Re: SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 14:01 Uhr  ·  #128889
was hat eine Überweisung mit einer Lastschrift zu tun?
Eine Online-Überweisung innerhalb Deutschlands muss innerhalb eines Bank-Arbeitstags abgewickelt werden. Hier kommt es auf Rechenzentrum ** und Annahmefristen noch an, dass es sich um 1 Tag verschiebt.
** beim gleichen RZ, kann es sein, dass nach ca. 10 sec bis zu 2h alles möglich ist (und dies ohne Eilüberweisung)

Eine Lastschrift bedarf div. Fristen (evtl. auch Foren-Suchfunktion verwenden)
Zitat
Festgelegte Vorlauffristen:
- Erst- und einmalige Lastschriften: Due Date - 5 Tage
- Wiederkehrende Lastschriften: Due Date - 2 Tage
Quelle: https://www.bundesbank.de/Reda…hrift.html

Hinzu kommt, dass nach Eingang es auch nochmals Zeit bedarf, bis die Technik - hier Abruf der Kontoumsätze und Verarbeitung im Unternehmen - es komplett frei gegeben hat. (manche Unternehmen rufen nur 1x täglich und zu ungeschickten Zeiten ab)

msa

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Re: SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 14:43 Uhr  ·  #128893
Grundsätzlich ist den Ausführungen von infoman voll zuzustimmen.

Allerdings: Die Betreiber dieses Shops stellen sich schon sehr blöd an, wenn sie so lange brauchen. Eine COR1 (sog. Schnell-) Lastschrift hat nur einen Tag Vorlauf (plus 1 für die Einreichung). Es gibt absolut keinen Grund, diese nicht zu benutzen. Sie ist nicht teurer und hat auch sonst keine Nachteile. Zumal der ursprüngliche Gedanke "wir zeigen innerhalb der Vorlauffrist dem Zahlungspflichtigen an, was da wann auf ihn zukommt" eh untergegangen ist, da die wenigsten Banken diese Voranzeige unterstützen und auf ihren Systemen umgesetzt haben. Ich bin in der Immobilienverwaltung tätig und habe es täglich mit bestimmt 100 Lastschriften als Zahlungspflichtiger und auch vielen Lastschriften als Einziehender zu tun - die "normale" CORE mit langen Vorlauffristen spielt schon länger kaum mehr eine Rolle.

Außerdem werden ja jetzt, nachdem alle Softwarehersteller Unsummen reingesteckt haben, diese aberwitzigen Abläufe bzgl. Vorlauffristen und Erst/Folge/Letztlastschrift bzw. Einzellastschrift und Mandat und Mandatsänderung usw. umzusetzen (ja, auf Institutsseite wurde kaum was, was dem Kunden was gebracht hätte, umgesetzt, die Kundenseite mußte das aber bis ins Kleinste umsetzen), diese ganzen Kompliziertheiten aufgegeben. Zukünftig (unsere Hausbank setzt das mitte November um) gibt es nur noch CORE Lastschriften und nur noch WIEDERHOLUNGS-Lastschriften und nur noch Vorlauf EIN Tag. Egal, was es "wirklich" ist und egal, was in den Datensätzen drin steht. Wenn was Anderes drin steht, dann wird es so interpretiert. Erfreulicherweise verzichtet man drauf, den Kunden erneut zu Änderungen in den Programmen zu zwingen. Von wegen "alle anderen als CORE-Wiederholung wird abgelehnt". Hätte ja auch sein können :-) Somit sind wir dann wieder - bis auf Creditor-ID und Mandatsreferenz (zwei Dinge, mit denen der Kunde im Prinzip NULL anfangen kann, weil er den Inhaber einer Creditor-ID nicht überprüfen kann) genau bei den Zuständen wie früher bei der nationalen Einzugs-Lastschrift. Aber WAS FÜR EIN WEG war es bis dahin - und mit WELCHEN unnötigen KOSTEN:

Quintessenz: Dein Bauchgefühl was das ungeliebte SPEA betrifft trügt, dass hier die Zustände schlechter sind, als "früher", kommt einzig und allein von der hilflosen und unbeholfenen Umsetzung des Shops. Aber man kann ja froh sein, daß der Shopbetreiber nicht zu Grunde gelegt hat, daß eine SEPA-Lastschrift 3 Monate bei vorliegendem gültigen Mandat und bis zu 13 Monate bei Fehlen eines Mandates zurückgebucht werden kann. Eigentlich dürfte er seine Ware "aus Sicherheitsgründen" ja erst 13 Monate nach der Lastschrift versenden :-)

infoman

Betreff:

Re: SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 15:28 Uhr  ·  #128897
Die Auswahl des Generator ob von Kobil** http://www.kobil.com/de/losung…s/chiptan/ oder reiner sct oder Mitbewerber steht dir jedoch frei. (in der Filiale wird es direkt welche geben sofort und ohne Porto // oder im Versand auch über ebay)
**=dieser wird ja über Sparda angeboten

HJK

Betreff:

Re: SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 18:04 Uhr  ·  #128899
Oha,
da hatte ich aber eine ganz gehörige Spontansehstörung. O-)
Oder anders ausgedrückt. Die Aufmerksamkeit lenkende farbige Unterlegung hat den ihr zugedachten Zweck voll erfüllt.
Auf alle Fälle Endschuldigung!

Aber für den Nicht-Profi ist die Laufzeit von 5 Tagen auch für eine Lastschrift zu lang.
Das mindert den Vorteil eines Kaufs über das Netz beträchtlich. 5 Min. kaufen - 7 Tage warten.
Aber deutlich kürzer als die möglichen 13 Monate ist's ja schon.
Zitat geschrieben von msa
... auf Institutsseite wurde kaum was, was dem Kunden was gebracht hätte, umgesetzt, die Kundenseite mußte das aber bis ins Kleinste umsetzen...

Warum wundert mich das nicht?
Allerdings habe ich eine Dauerlastschrift eines kommunalen Unternehmens, die seit Jahren ohne Mandat durchgeführt wird.
Weder Gläubiger noch Bank stört das.
Zitat geschrieben von infoman

... in der Filiale wird es direkt welche geben sofort und ohne Porto...

Leider nein!
Ich wurde extra auf den Shop verwiesen. Es werden mittlerweile immer mehr Aufgaben an den Kunden weitergegeben.
So zum Beispiel auch Neukunden (Kontoeröffnung). "Das können Sie direkt in Internet erledigen; mit Video-Authentifizierung".
Eigentlich super. Aber......................wir sind doch in Deutschland. Sollte das wirklich so unkompliziert gehen?

Gruß

Jürgen

msa

Betreff:

Re: SEPA-Laufzeiten

 ·  Gepostet: 29.10.2016 - 21:01 Uhr  ·  #128903
Zitat geschrieben von HJK
Aber für den Nicht-Profi ist die Laufzeit von 5 Tagen auch für eine Lastschrift zu lang.

Wie gesagt, das ist NICHT eine Laufzeit, das ist eine VORLAUFFRIST. Das ist was völlig Anderes. Das Erstere wäre ein "technisches oder dienstleisterseitiges Übel", das Letztere ist ein "Dienst am Kunden". In der Form, daß der Kunde diese kommende Belastung rechtzeitig vorher sieht (eben beim ersten Mal 5 Tage vor der Belastung und bei den wiederholten Malen 2 Tage vor der Belastung) und ggf. das Konto entsprechend auffüllen kann. Bei einigen Banken (z.B. Sparkassen und VR-Banken) ist das umgesetzt worden, da sieht man diese bevorstehenden Lastschriften mit Belastungsdatum im Onlinebanking. Hintergrund war, daß die Lastschrift außerhalb von Deutschland weniger bis garnicht verbreitet war und man dort generell Angst vor "fremdem Zugriff auf Konten" hatte und davor, "einfach so" etwas abgebucht zu bekommen. Gemäß der Regularien kannst Du diesen vorangekündigten Lastschriften ja auch schon widersprechen, noch bevor sie gebucht sind, als in der Vorlauffrist. Dass SPARDA DV weder die Vorankündigung noch einen Vorab-Widerspruch techisch umgesetzt hat, das wundert uns nicht wirklich, oder? Dass die Vorlauffristen jetzt wegfallen hat damit zu tun, daß andere Länder inzwischen wohl erkannt haben, dass Lastschriften kein Teufelszeug und mitunter recht praktisch sind.

Zitat geschrieben von HJK
Allerdings habe ich eine Dauerlastschrift eines kommunalen Unternehmens, die seit Jahren ohne Mandat durchgeführt wird.
Weder Gläubiger noch Bank stört das.

Das müßte man erst genauer untersuchen. Der Versorger wird schon ein Mandat haben - und sei es ein per Umdeutung der ehemaligen nationalen Einzugsermächtigung. Dies war ja zum SEPA-Start einige Zeit möglich, da wurde dann das Datum des Umdeutungsschreibens als SEPA-Mandatsdatum hergenommen. Man hätte das nur machen dürfen, wenn einem als Firma die alte Lastschrifteinzugsermächtigung körperlich vorgelegen hat - aber das wurde vielfach nicht so eng gesehen und hat auch niemandem wehgetan. Das läuft alles nach dem Motto "wo kein Kläger, da kein Richter". Zumal die Bank das Vorhandenseits eines Mandats ja nicht wissen und nicht überprüfen kann. Zumindest bei der Basislastschrift. Alles Andere kommt sehr auf die Bank an. Anfangs gab es eine große deutsche Privatbank, die alle Basislastschriften, bei denen die Abfolge Erstlastschrift / Wiederholungslastschrift nicht gepaßt hat gnadenlos kostenpflichtig zurückgegeben hat. Teurer Spaß für Firmen, wo durch einen dummen Zufall (z.B. zwei Bestellungen direkt nacheinander) die zweite (Wiederholungs-)Lastschrift (wir erinnern uns: 2 Tage Vorlauffrist) die erste (Erst-)Lastschrift (5 Tage....) überholt hat... All das kann jetzt nach dem Wegfall dieser Geschichten nicht mehr passieren.

Zitat geschrieben von HJK
Ich wurde extra auf den Shop verwiesen. Es werden mittlerweile immer mehr Aufgaben an den Kunden weitergegeben.
So zum Beispiel auch Neukunden (Kontoeröffnung). "Das können Sie direkt in Internet erledigen; mit Video-Authentifizierung".

Naja, dass in Sachen Onlinebanking und das Drumherum SPARDA's nicht unbedingt die erste Adresse sind (wollen wir es mal so ausdrücken) ist ja nichts wirklich Neues. Dass Bankfilialen allerdings auch keine elektronischen Kleingeräte, die inzwischen durchaus handelsüblich sind, bereithalten wollen mit allem Drum Herum wie Lagerhaltung, Abrechnung, Inventurverluste, Nachbestellung usw. kann ich aber durchaus verstehen. Die Dinger bekommt man außer in den Onlineshops inzwischen ja auch stationär in Elektronikläden und sogar bei MediaMarkt und Saturn.